Leute kommen – Leute gehen
Das Gebiet der heutigen Stadt Halle und seine Umgebung ist wohl schon seit Jahrtausenden ein bevorzugtes Siedlungsgebiet gewesen, lange vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung. Dies belegen urgeschichtliche Funde.
Auf dem Galgenberg im Norden Halles sind Spuren alt- und mittelsteinzeitlicher Jäger erkennbar.
Jungsteinzeitliche Bauern der Donaukultur besiedelten nachhaltig die Plätze um das heutige Landesmuseum, Trotha und Ammendorf. Sie drangen über Böhmen in dieses Gebiet ein und wurden nach den Bandverzierungen auf ihren Tongefäßen Bandkeramiker genannt.
Auch Schnurkeramiker hinterließen Spuren ihrer Siedlungen in den Brandbergen und der Dölauer Heide. Hier wurden 35 große Grabhügel geborgen.
Diese recht starke Besiedlung zog sich bis in die ältere Bronzezeit (um 1.800 v.Chr.). Nach 1.500 v.Chr. nimmt die vorgeschichtliche Besiedlung des Gebietes ab.
Erst in der jüngeren Bronzezeit um 1.200 v.Chr. werden die Höhen des Giebichenstein wieder als Siedlungsraum genutzt. Nun wurde auch mit der Salzgewinnung im Tal (Wittekind) begonnen.
Der Salzhandel verlieh dem Gebiet weitreichende Bedeutung.
Hier entwickelte sich das bunte Erscheinungsbild, das heute als „Hallesche Kultur“ bezeichnet wird.
Die Kelten prägten den Namen der Stadt Halle (Stätte der Salzgewinnung) und des Flusses Saale (Salzfluss), wenn sich auch keine Spuren für eine keltische Siedlung belegen lassen.
Um 400 v.Chr., zum Ende der frühen Eisenzeit, verlor das Gebiet seine Bedeutung als Gewerbe- und Handelszentrum.
Nun dringen Germanen in das Siedlungsgebiet ein, die dem Giebichenstein – Fels des gebefreudigen Wotan – seinen Namen verleihen. Doch auch sie zogen weiter, von den Warnen im 3. Jahrhundert verdrängt.
Später wurde das Gebiet vom thüringischen Reich vereinnahmt, welches 531 Franken und Sachsen wieder zerschlugen.
Das kam den Slawen gerade recht, die nun den südlichen Teil der Salzstätte zu ihrem Handelszentrum erkoren. Sie begründeten eine Siedlung im Thal (ein Teil der heutigen Altstadt) und mindestens zwei der heute bekannten 4 Solebrunnen: den Gutjahrbrunnen (Dobrogara) und den Meteritzbrunnen.
Diesem Treiben setzte im Jahre 806 Karl der Große ein Ende. Zeitgleich vollendet sich der Zerfall der Urgesellschaft.
Bildquelle: © Marco Barnebeck / PIXELIO
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Katja Kategorie
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