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Die 8 Schwerter der Halloren

Es soll

um 780 gewesen sein, als König Karl der Große auf seinem Kriegszug gegen die Sachsen auch nach Halle kam, das damals an der Ostgrenze des Fränkischen Reiches gelegen war.

 

Eines Tages wuschen acht Halloren dort, wo heute die Clausbrücke steht, ihre Hosen aus, die bei einer wüsten Keilerei arg gelitten hatten. Vom Ufer des Saalearms aus beobachteten sie, wie ihr König in Bedrängnis geriet und schutzlos einer Horde Sachsen ausgeliefert war.

Ihres Treueschwurs bewusst, ließen die Halloren ihre nassen Hosen fahren und liefen ihrem König zu Hilfe.

Die Sachsen, bis an die Zähne bewaffnet, sahen die unbewaffneten, nur halb bekleideten Halloren kommen und mussten über deren Anblick derart lachen, dass sie ihre Schwerter fallen ließen.

Die Halloren jedoch, die ihren König auch mit bloßen Fäusten verteidigt hätten, griffen geschwind nach den Schwertern und ließen die Sachsenköpfe rollen.

Der Gefahr entronnen, lachte nun auch König Karl über den Anblick der Halloren und dankte ihnen herzlich für seine Befreiung. In Anerkennung ihrer Tapferkeit schenkte König Karl der Große den Halloren die eroberten Schwerter.

 

Noch heute befinden sich die Schwerter im Besitz der Hallorenbrüderschaft. Es sollen ursprünglich sogar 12 Schwerter gewesen sein.

 

Außerdem soll König Karl den Halloren noch ein Pferd und eine Fahne geschenkt und ihnen das Privileg des Lerchen- und Fischfangs erteilt haben, damit sie auch dann zu essen hatten, wenn die Salzproduktion kalt lag.

Eigentlich ist es wohl so gewesen, dass einige Halloren sich König Karl dem Großen für den Kriegsdienst verpflichtet hatten und an seinen Sachsenkriegen teilnahmen. Ob ihrer ungewöhnlichen Größe und Kraft gehörten zu ihrer Ausrüstung auch Bidenhänder, große Schwerter, die mit beiden Händen geführt wurden. Nach ihrer Heimkehr aus dem Kriege wurden diese Schwerter bei der Brüderschaft verwahrt.

 

Aber wer kehrt sich schon an den eigentlichen Geschehnissen, wenn man auch eine witzige Geschichte daraus machen kann? 🙂

 

 

Die Jründung der Stadt

Es war emal e kleenes Nest
das Dobresol sich nannte
un das in Süd, Nord, Ost und West
e jeder Volksstamm kannte.

Vor üwer 1000 Jahren schon
jab’s dort an eener Stelle
wo jetz e Hofen Leite wohn’n
ne eejenartje Quelle.

Es hatte nämlich dazumal
e Schwein dort rumjefriemelt
un als es rauskam, denkt emal
war’s janz mit Salz begriemelt.

Erscht ham de alen Jerman’n jelacht
als eener dadran leckte
dann ham ses alle nachjemacht
un gugge da, es schmeckte.

Nu wurde lange simuliert
un denn mit pfiffjer Miene
da hatt der Heiptling kommandiert
„mer baun uns ne Saline“.

Se holten sich de Sole raus
aus dieser ulkjen Fitze
un wärklich wurde Salz dadraus
bei mächtjer Bullenhitze.

Wenn ihr nu denkt, die warn nich klug
da seid ihr falsch beraten
die hatten balde Salz jenug
for ihrn ejnen Braten.

Drum fassten se den Ratsbeschluss
nach vielen diskutieren:
„Mer ham an Salz en Üwerschuss,
drum kömmer exportieren.”

Nu brach bei den’n der Wohlstand aus
der Met floss unoffhehrlich
manch eener baute sich e Haus
da wurde es jefehrlich.

Der Futterneid, der rächte sich
die andern Völkerstämme
die jennten unsern Ahnen nich
das Salz uff ihrer Bemme.

Just kam uff eema üwers Land
der Genich anjeritten
fix sind se alle rinjerannt
um den ewas zu bitten.

„Herr Genich“, fing der Heiptling an
„sie ham keen blassen Schimmer
was mer hier durchzumachen ham.
Uns üwerfalln se immer!

Damit die schwere Gläche mer
in Ruhe könn’n verrichten
wolln mer an dieser Stelle hier
ne feste Stadt errichten.

Ne Mauer drum, ham mer jedacht
mit Tärmchen un mit Spitzen
un Wächtersch druff bei Tag un Nacht
solln unser Werk beschitzen.“

Das heerte sich der Genich an
dann tat er plötzlich lachen
un zu dem Heiptling sprach er „Mann,
wie willste das denn machen?

S’is zwar leichte hinjesacht
doch kosten tut’s e Hofen.
Wollt ihr die Lumpen, die ihr tracht,
for teires Jeld verkofen?“

Das kränkte nu die alen Hallorn
janz dichtj in ihrem Stolze
drum sprachen se: „Hochwohljeborn,
uns fehlt es nicht am Holze.

Da seht nur her soviel ihr wollt
denn Sole jibt’s in Massen
drum wird das Silwer und das Jold
nich uff sich warten lassen.“

Der Genich war nu richtj belehrt
er lachte nich mehr heenisch,
janz freindlich sprach er: „Also heert,
ich sache eich als Genich,

das mit der Stadt wird so jemacht
den Bau erlob ich jerne
un leichten soll bei Tag un Nacht
eich Sonne, Mond un Sterne.“

Nu freiten se sich wie de Errn
dass das so fix tat glappen
drum trachen Sonne, Mond un Stern
mer heite noch im Wappen.

Nu hieß das Salz doch damals Hall
drum riefen freelich alle:
„Mir als Hallorn uff jeden Fall
nenn’n unser Städtchen Halle.“

Verfasser unbekannt